Die Ausbildung angehender pädagogischer Fachkräfte hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die traditionelle Methode der klassischen Anleitung wird immer häufiger von Mentoring-Programmen abgelöst. Diese neuen Ansätze bieten angehenden Fachkräften nicht nur eine solide Ausbildung, sondern auch eine wertvolle Ressource und führen zu potenziellen neuen Kollegen:innen von morgen. In diesem Artikel werden wir euch den Unterschied zwischen klassischer Anleitung und Mentoring genauer beleuchten und die Vorteile des Mentorship-Modells für angehende pädagogische Fachkräfte hervorheben.
Klassische Anleitung: Ein bewährtes, aber begrenztes Modell
Die klassische Anleitung hat lange Zeit als Hauptmethode für die Ausbildung von pädagogischen Fachkräften gedient. Dabei übernimmt meist eine erfahrene Fachkraft die Rolle des Anleiters oder der Anleiterin und vermittelt theoretisches Wissen sowie praktische Fähigkeiten an die angehende Fachkraft. Dieser Ansatz hat sicherlich seine Vorteile, da er Struktur und klare Erwartungen bietet. Allerdings hat er auch einige Einschränkungen.
Erstens ist die klassische Anleitung oft auf einen begrenzten Zeitraum beschränkt, der es den angehenden Fachkräften erschwert, ein umfassendes Verständnis für ihre zukünftige Rolle zu entwickeln. Zweitens besteht die Gefahr, dass sich die Auszubildenden zu sehr auf die Anleitungsperson verlassen und möglicherweise nicht in der Lage sind, eigenständig zu arbeiten. Zudem kann es schwierig sein, den individuellen Bedürfnissen und Lernstilen jedes Auszubildenden gerecht zu werden. Geprägt ist dieses Modell zumeist von einer hierarchischen Haltung im klassischen Top-Down. Ganz nach dem Motto: „Ich sage dir was du darfst und was nicht!“
Mentoring: Ein ganzheitlicher Ansatz für Wachstum und Entwicklung
Im Gegensatz zur klassischen Anleitung bietet das Mentoring als Modell angehenden pädagogischen Fachkräften eine umfassendere Erfahrung. Mentoring basiert auf einer partnerschaftlichen Beziehung zwischen einem/einer erfahrenen Mentor:in und einem Mentee, bei der der Fokus auf persönlichem Wachstum, Entwicklung und Karrierevorbereitung liegt.
Ein:e Mentor:in fungiert als Ratgeber:in, Unterstützer:in und Vorbild für den Mentee. Mentor:innen teilten nicht nur das eigene fachliche und praktische Wissen und die damit verbundenen Erfahrungen, sondern ermutigt den Mentee auch dazu, eigene Lösungen zu finden, eigene Erfahrungen zu sammeln, sich Erproben zu dürfen und Verantwortung für sich und das eigenen Handeln zu übernehmen. Durch regelmäßige Treffen, offenen Austausch und Feedback entsteht eine Vertrauensbasis, die es dem Mentee ermöglicht, seine Stärken zu erkennen und Herausforderungen anzugehen.
Die veränderten Rahmenbedingungen als Ressource und potenzielle neue Kollegen:innen
Die veränderten Rahmenbedingungen für angehende pädagogische Fachkräfte werden im Mentoring-Kontext zu einer wertvollen Ressource. Die zunehmende Vielfalt der Bildungseinrichtungen, die Integration neuer Technologien und die Notwendigkeit, auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren, erfordern flexible und innovative Lösungsansätze. Mentoring ermöglicht es den angehenden Fachkräften, von den Erfahrungen und dem Wissen ihrer Mentoren zu profitieren und gleichzeitig neue Ideen und Perspektiven einzubringen. Dabei spielt die Haltung des gemeinsamen und lebenslangen Lernen, eine entscheidende Rolle. Diese Generation angehender Fachkräfte ist mit digitalen Tools und sozialen Medien aufgewachsen, was sie zu wertvollen Ressourcen für den Umgang mit den Herausforderungen der modernen Pädagogik, der Vernetzung und der Informationsbeschaffung macht.
Darüber hinaus können Mentoring-Beziehungen zu langfristigen beruflichen Netzwerken und potenziellen neuen Kollegen:innen führen. Die Mentoren dienen nicht nur als Anleitungspersonen, sondern können auch als Verbindung zu anderen Fachleuten und Einrichtungen dienen. Diese Netzwerke können den angehenden Fachkräften neue berufliche Möglichkeiten eröffnen und ihre Karrierechancen erheblich verbessern.
Fazit
Die klassische Anleitung mag eine bewährte Methode sein, um angehende pädagogische Fachkräfte auszubilden, aber Mentoring bietet einen ganzheitlicheren Ansatz für Wachstum und Entwicklung. Mentoring ermöglicht es den angehenden Fachkräften, von den Erfahrungen und dem Wissen erfahrener Fachkräfte zu profitieren, während sie gleichzeitig ihre eigenen Ideen einbringen und sich zu wertvollen Ressourcen für die pädagogische Landschaft entwickeln. Die veränderten Rahmenbedingungen werden nicht nur als Herausforderungen betrachtet, sondern als Ressource und Chance für angehende Fachkräfte, ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich zu potenziellen neuen Kollegen:innen zu entwickeln. Indem wir Mentoring-Programme fördern, können wir sicherstellen, dass die nächste Generation von pädagogischen Fachkräften bestens auf die Anforderungen der modernen Bildung vorbereitet ist.
Staatlich anerkannter Erzieher sowie staatlich anerkannter Kindheitspädagoge B.A. mit Schwerpunkt Leitung Management.
Außerdem ist er Praxis-koordinierender Mentor.
Kindheitspädagogin B.A. in den Bereichen Entwicklung, Entwicklungsförderung und Psychomotorik
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