Im Podcast mit Fea Finger hatte ich die Gelegenheit, über ein Thema zu sprechen, das mir sehr am Herzen liegt: die gewaltfreie Erziehung.
Zunächst einmal müssen wir verstehen, dass die gewaltfreie Erziehung viel mehr ist als nur ein Verzicht auf körperliche Gewalt. Es geht vielmehr darum, eine Beziehung auf Augenhöhe zwischen Eltern und Kindern aufzubauen. Dabei spielen Konzepte wie Adultismus, Partizipation und bedürfnisorientierte Pädagogik eine wichtige Rolle. Adultismus bezeichnet die Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen aufgrund ihres Alters. Oft werden sie als weniger kompetent, weniger rational und weniger fähig angesehen als Erwachsene. Dieses Denken ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt und führt dazu, dass Kindern oft wenig Mitspracherecht in Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, haben. Auch werden Dinge mit Kindern gemacht, die wir nur mit Kindern machen, jedoch niemals mit Erwachsenen tun würden z.B. einfach so über den Kopf streicheln. Ein gewaltfreier und Erziehungsansatz erkennt hingegen die Kompetenzen und Bedürfnisse von Kindern an und integriert sie in Entscheidungsprozesse und verzichtet auf Diskriminierungen aufgrund des Alters. Partizipation bedeutet, dass Kinder aktiv an Entscheidungen beteiligt werden und ihre Meinung und Bedürfnisse gehört werden. Das ist wichtig, um Kinder zu selbstbewussten und selbstständigen Menschen zu erziehen, die lernen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Eine gewaltfreie Erziehung zielt darauf ab, eine offene Kommunikation zwischen Eltern und Kindern zu fördern und ihnen Raum zu geben, um ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. Die bedürfnisorientierte Pädagogik legt den Fokus auf die Bedürfnisse von Kindern aber auch auf unsere Bedürfnisse als Kindertagespflegeperson. Jedes Kind ist einzigartig und hat individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten. Eine gewaltfreie Erziehung berücksichtigt diese Unterschiede und versucht, eine Umgebung zu schaffen, in der jedes Kind die Möglichkeit hat, sich bestmöglich zu entwickeln. In unserem Podcast haben wir über viele verschiedene Aspekte der gewaltfreien Erziehung gesprochen. Dabei haben wir uns auch damit auseinandergesetzt, welche Herausforderungen Eltern und Erziehende bei der Umsetzung eines solchen Erziehungsansatzes haben.
Wir sind fest davon überzeugt, dass es sich lohnt insbesondere zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 30.04., sich mit diesem Thema zu beschäftigen und sich Gedanken darüber zu machen, wie wir unsere Kinder auf eine gewaltfreie und respektvolle Art und Weise erziehen können.
